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Wegen neuer Steuer: Passagierzahlen brechen ein

 

Ryanair am Flughafen Weeze

Wie gewonnen, so zeronnen. Der Flughafen Weeze gehörte über Jahre zu den Wachstumslokomotiven unter den deutschen Flughäfen. Innerhalb kürzester Zeit gelang der Aufstieg zur Nr. 3 in NRW. Doch im vergangenen Jahr brachen die Passagierzahlen um 500.000 Fluggäste ein.

Der Aufstieg von Weeze begann mit einer Steuer. Der Luftverkehrssteuer, die die niederländische Regierung an ihren Flughäfen erhob. Darauf hin "flüchteten" viele Niederländer an den Flughafen Weeze, der schließlich direkt an der Grenze liegt. Die neiderländische Regierung stoppte die Abwanderung, in dem sie die unbeliebte Steuer wieder strich.

Seit einem Jahr (Januar 2011) wird nun in Deutschland eine Luftverkehrssteuer erhoben. Die Folge: Die Niederländer bleiben zuhause und fliegen wieder in der Heimat. Ryanair reagierte auf die deutsche Steuer, die bei Flügen zu den Kanaren immerhin 25 Euro pro Passagier beträgt. Der irische Billigflieger zog mehrere Maschinen aus Weeze ab und strich zahlreiche Verbindungen.

"Wir rechnen mit einem Passagiereinbruch von 20 Prozent", hatte Weezes Flughafen-Sprecher Holger Terhorst schon 2010 vermutet. Eine Punktlandung. Tatsächlich ging die Zahl der Fluggäste nach Einführung der Steuer um 20 Prozent zurück. Weeze gehört damit zu den größten Leidtragenden der neuen Luftverkehrsabgabe. Andere Flughäfen, die nicht direkt an der Grenze liegen, spüren die Auswirkungen dagegen kaum.

Im Sommer 2010 hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Steuer eher beiläufig angekündigt. Im Rahmen des Sparpakets der Bundesregierung, das u.a. auch Streichungen bei den Hartz IV-Leistungen vorsah. Der damalige Air Berlin - Sprecher Hans-Christoph Noak hatte großspurig in der Abendschau des RBB angekündigt: "Wir werden unsere Position deutlich machen, sodass man (die Bundesregierung) das nochmal überdenkt". Mittlerweile ist Noak bei Air Berlin geschichte, die Steuer kam trotzdem.

Dirk Janssen vom Bund für Umwelt- und Naturschutz BUND jubelte dagegen: "Wir begrüßen die Steuer. Jetzt muss es noch eine Kerosinsteuer und die befreiung der Mehrwertsteuer geben". So weit ist es bislang nicht gekommen. Im gegenteil. Heute - ein Jahr nach Einführung der Luftverkehrssteuer - rudert die Regierung wieder zurück und hat die Abgabe wieder leicht gesenkt.

Ob dieser Schritt Weeze Passagiere zurückbringt? Eher nicht. Denn die Airlines zahlen jetzt zwar weniger Luftverkehrsabgabe, gleichzeitig wurde aber eine CO2-Abgabe für Fluglinien eingeführt...

Fakten über Weeze 

Der Flughafen Weeze ist der Shootingstar unter den Flughäfen in NRW. Kein anderer Airport konnte in den vergangenen Jahren so hohe Wachstumsraten erzielen wie Weeze. Dafür verantwortlich ist in erster Linie die Billigfluggesellschaft Ryanair, die hier eine Basis unterhält. Der ehemalige britische Militärflughafen ist mittlerweile die Nummer 3 in NRW.

Seit Dezember 2010 muss Weeze allerdings einige Rückschläge in Kauf nehmen. Ryanair hat wegen der Luftverkehrssteuer einige Maschinen zurückgezogen. Die Flughafen-Verwaltung fürchtet, dass viele Kunden in die Niederlande ausweichen werden, wo diese Steuer wieder abgeschafft wurde. Über die Hälfte der Passagiere stammen aus dem Nachbarland, das im wahrsten Sinne des Wortes nur einige Schritte von der Startbahn entfernt liegt.
 

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Flughafen Weeze im Internet

www.airport-weeze.de

 Film

Portrait Flughafen Weeze (wm.tv) 

 

 

 

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